2017.03.07 – Kleines Orgelkonzert für Bundespräsident Gauck

Seinen Abschiedsbesuch in/von der Bundesstadt Bonn, wo sich mit der Villa Hammerschmidt zugleich sein zweiter Dienstsitz befindet, begann Bundespräsident Joachim Gauck in Begleitung seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt am Bonner Münster. Dort wurden sie vom Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan und seiner Ehefrau Petra Fendel-Sridharan sowie dem Stadtdechanten und Bonner Münster-Pfarrer, Msgr. Wilfried Schumacher, herzlichen willkommen geheißen.Msgr. Schumacher begrüßt den Bundespräsidenten vor dem Bonner Münster – Foto: Stadtdekanat Bonn

Danach führte Msgr. Schumacher die Gäste in die päpstliche Basilika minor. Beim Betreten des Gotteshauses wurden sie mit Orgelmusik begrüßt: Der Bonner Regional- und Münsterkantor Markus Karas spielte zur Begrüßung des Bundespräsidenten drei Choral-Bearbeitungen aus seiner neuesten Sammlung für Bärenreiter:

  • Dank sei dir, Vater, für das ewige Leben
  • Wer nur den lieben Gott lässt walten
  • Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen

Begleitet von dieser Musik führte der Stadtdechant die Gäste durch das Kirchenschiff in die Krypta zu den Gräbern der Bonner Stadtpatrone Cassius und Florentius. Hier erklärte er die Entstehung des Bonner Münsters sowie der Stadt Bonn. Weitere interessante Ausführungen gab es dann im Hochchor, wo der Stadtdechant u.a. den Freskenzyklus erläuterte. Weiter ging es über verschiedene Stationen innerhalb der Kirche, wo schließlich auch die bevorstehende Generalsanierung der Kirche vom Münsterpfarrer thematisert wurde.

„Mitten in der Stadt eine solche Oase des Friedens und der Ruhe“ – so äußerte sich der Bundespräsident anschließend begeistert im Kreuzgang des Bonner Münsters, dem einzigen vollständig erhaltenen romanischen Kreuzgang nördlich der Alpen.Im Kreuzgang des Bonner Münsters (v.l.): Msgr. Schumacher, Bundespräsident Gauck und Bonns OB Sridheran – Foto: Stadtdekanat Bonn

Vom Kreuzgang ging es zurück ins Münster hinauf auf deren Orgelempore, wo der Bonner Regional- und Münsterkantor Markus Karas bereits die Besucher für die Vorstellung der großen Klais-Orgel sowie eine kleine Orgelvorführung erwartete. Dies entsprach einem ausdrücklichen Wunsch des Bundespräsidenten und früheren evangelisch-lutherischen Pastor in der DDR.

Ausführlich erklärte Markus Karas die am 12. November 1961 eingeweihte Orgel aus dem Haus der Bonner Orgelbaufamilie Klais mit ihren inzwischen 69 Registern und 5112 Pfeifen, verteilt auf 4 Manuale und Pedal. Ebenfalls eingehend vorgestellt wurde der von dem Hennefer Bildhauer Manfred Saul geschnitzte Orgelprospekt.Auf der Orgelempore: Bundespräsident Gauck dankt Markus Karas für seine Erläuterungen und die Orgelvorführung – Foto: Bundesstadt Bonn – Sascha Engst

Zum Abschluss des Besuches auf der Orgelempore begeisterte Markus Karas den Bundespräsidenten und seine Begleitung mit einer weiteren Eigenkomposition, dem „Choral und acht Variationen über den gregoriansichen Hymnus ‚Jesu dulcis memoria‘ “.

Über den Besuch des Bundespräsidenten im Bonner Münster informiert dieses ausführlicher auf seiner Internetseite. Auch die Stadt Bonn berichtet in einer Pressemitteilung über den Besuch des Bundespräsidenten in Bonn und im Bonner Münster. Ebenso wie der Bonner General-Anzeiger – eine gekürzte Fassung des Beitrages von Bernd Eyermann können Sie hier lesen – berichtete am nächsten Tag auch die Bonner Rundschau über dieses Ereginis.